A review by skylar_cr_wolf
Nebelfäden: Neun Kurzgeschichten by C. Greene

adventurous challenging dark emotional funny informative mysterious reflective medium-paced
  • Plot- or character-driven? A mix
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? Yes
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

5.0

Die erste Geschichte namens Seidenfein bringt schon jemandem ein leichtes Schauern über die Haut, wenn man an die Spinnen, die Seide und all die Geheimnisse denkt, die sich hinter der Firma Spider Silk verbergen. Generell ist zu sagen, dass man Kurzgeschichten nicht unterschätzen sollte. Trotz der wenigen Seiten schafft es die Autorin einem derartige Gefühle zu entlocken. Es ist ebenso interessant zu sehen, welche Wahl die Protagonistin hat, sobald sie herausfindet, was sich hinter Spider Silk steckt. Anstatt direkt zu fliehen und dann erst nachzudenken, wie es für Lara weitergeht, bleibt sie ruhig und wägt erst einmal ab, was zu tun ist. Eine sehr interessante Geschichte, die direkt in die Anthologie hineinführt.
 
Mit In Tenebris Varitas saß ich gefühlt mit Kevin im Raum, in diesem so ungewöhnlichen Vorstellungsgespräch. Auch mir war die Kehle trocken wie die Wüste. Und dennoch kommt es so ungeplant? Die Fragen, die Blicke und die Erinnerungen, von denen vielleicht wirklich keiner wissen sollte.
Greene schafft es wieder mich voll mit in den Bann zu ziehen und ich sah nicht kommen, wie die Geschichte endet. Aber da war es. Das Ende. Und ich saß da. Versuchte damit erst einmal nochmal alles Revue passieren zu lassen und zu hoffen, ein Hinweis zu finden. Grandios. 

Temporale Versetzung folgt und ich fühlte mich zurückgesetzt in die Zeit, als ich die “Zurück In Die Zukunft” Filme geschaut habe. Kombiniert mit der Schatzsuche bzw. Schnipseljagd, wo Martin nach Maria sucht. So sehr ich Zeitreisen liebe, lernt man schnell, dass man mit der Zeit und der Geschichte nicht rumspielen sollte. Es ist echt interessant, wie die Geschichte so ihren Verlauf nimmt. Wundervoll.

Futuristisch, das ist das erste Wort, was mir zu 42 Grad Celsius einfällt. Allerdings nicht zu sehr in die Zukunft. Die Situation, in denen der Professor und seine Assistentin sich befinden fühlt sich wie etwas an, dass uns in schon den… was? Nächsten 100 Jahren erwarten könnte? Ebenso ist es eine gute Geschichte, um zu zeigen, dass man sich nicht zu sehr auf seinen Titel versteifen sollte. Denn egal wie gut dein Abschluss ist, manchmal sollte man auf die Leute um einen herum hören.

Wie sehr kann etwas fair berechnet werden? Ab wann ist es noch objektiv oder wird die Subjektivität stets eine Rolle spielen?  Die Kurzgeschichte Zahlen, Daten und Fakten lässt einen wundern, nachdenken und sich selbst nochmals fragen, wo der Grad von Fairness wirklich liegt und wie sehr der Mensch wirklich anhand von Zahlen und Fakten das überhaupt ermitteln kann.

Die Geschichte, die folgt, ist Immer. Und sie machte mich echt traurig. Tom hat eigentlich nur nach Callie gesucht. Und er hat sie auch gefunden. Nur nicht so, wie er es erwartet hat. Man kann es sehen wie man will. Vielleicht hat es ein Happy End? Vielleicht auch nicht. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass diese mein Herz berührt hat.

The Last Eve

Was, wenn man einer der wenigen letzten Menschen auf der Erde ist und was, wenn die Natur, die man einst kannste, so anders geworden ist, dass man sie nicht wiedererkennt? Und noch schlimmer - wenn man sich in ihr verliert.
Es ist die zweit vorletzte Geschichte in dieser Anthologie und ich finde mit unter einer der spannendsten noch dazu. Sie bringt in mir Erinnerungen zurück. Anders als Eve war ich ein Kind und anders als Eve bin ich nicht einem Schatten gefolgt, sondern etwas anderem. (Meinen Hund)… Aber ich verstehe die Angst. Ich verstehe es sehr gut, dass man versucht sich im eigentlich gewohnten Terrain wiederzufinden, wenn gefühlt jeglicher Anhaltspunkt weg ist. Ich hab die Erleichterung förmlich gespürt, als Eve es rausgeschafft hat. 

Weißer Hase

Sarah und Katie erinnern mich an das weiße Kaninchen und die Grinsekatze aus Alice In Wunderland. Allerdings sehe ich auch die definitiven Unterschiede zu Carrolls Geschichten. 
Sie lässt einem wirklich dasitzen und sich fragen, was geschehen ist, wieso Sarah dort in diesem von Farben entrissenem Ort ist. 
Carolina beschreibt wunderbar, wie oft Erwachsene anstatt Dinge zu erklären, versuchen Dinge gewaltsam aus einem rauszukriegen. Eine mysteriöse, aber wundervolle Geschichte.

Zwischen den Stühlen


Ist es wirklich besser Gewissheit zu haben oder sollte man sich lieber auf den Zufall verlassen? Diese Frage beschäftigt mich jetzt nachdem ich die letzte Geschichte gelesen habe. Wer die Wahl hat, bestimmt aber auch nicht nur seine Zukunft, sondern auch die von anderen. Also was würde passieren, wenn man Bescheid wüsste? Zwischen den Stühlen sitzen wir alle irgendwann. Doch jeder muss selbst die Wahl treffen.

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