A review by auroara
Mit ganzer Seele by Alessa Krempel, Rachel Vincent

5.0

Ich habe das Buch gelesen, während ich krank war. Angefangen habe ich es, als ich zum ersten Mal beim Arzt war (ca. 70 Seiten) und beim zweiten Arzt habe ich ca. 90 Seiten ungefähr am Ende gelesen.
Ich kam ausgesprochen gut in das Buch rein, da der Anfang wirklich gut gewählt ist. Man muss sich nicht erst durch seitenweise Unwichtiges oder Verwirrendes lesen, sondern kommt eigentlich sehr schnell zu der Stelle, die im Klappentext beschrieben ist. Nach und nach erfährt man auch mehr über Kaylees Familie und ihre "Panikattacken".
Die Charaktere sind einfach super und man kann sie sich - und das trifft besonders auf Kaylees Familie zu - gut vorstellen und ihre Gefühle und Beziehungen zueinander gut nachvollziehen. Bei Nash ist man wie die Protagonistin unsicher. Ist er wirklich an Kaylee interessiert oder spielt er nur mit ihr? Und selbst wenn er es ernst meint - was hat ihn plötzlich dazu bewegt? Doch auch was Kaylee selbst und ihre Panikattacken angeht, so hat man als Leser die selbe Unwissenheit.
Es sterben weitere junge Mädchen und man fragt sich, was Kaylee damit zu tun hat und vor allem, warum diese Mädchen überhaupt sterben, denn es gibt keinen Grund dafür. Keine Krankheit, kein Mord, kein Selbstmord, kein Überhauptirgendetwas. In diesem Sinne war mir Kaylee ein wenig zu naiv und ein wenig nervig, denn sie will sie vor dem Tod retten. Man kann den Tod aber nicht aufhalten.
Spannend wird es besonders ab dem Punkt, an dem Kaylee erfährt, was sie ist und warum sie schreit. Das verändert unglaublich viel, denn so sieht man ihre ganze Familie in einem ganz anderen Licht. Trotzdem stellt sich noch die Frage: Warum müssen diese Mädchen sterben? Und so macht sich Nash mit ihr auf die Suche und bitten sogar einen Reader, einen Sensemann, um Hilfe...
Das Ende hat viele überraschende Dinge bereit gehalten, die man so nie im Leben erwartet hätte - Was ich persönlich ja unglaublich liebe. Die eigentliche Geschichte ist somit abgeschlossen, aber natürlich möchte man wissen, welche weiteren Fähigkeiten Kaylee hat, wie ihr Leben weitergehen wird und was mit ihr und Nash passiert.
Das Buch hat mich absolut positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so gut gefallen würde. Das einzige, was die Spannung ein wenig gedämpft hat, waren die gleichen Muster der Tode - aber das hat einfach zur Story gehört. Außerdem passieren dadurch einige "private" Dinge, wie beispielsweise mit Nash (Keine Angst, ihre Beziehung wird hier nicht breitgetreten und ist auf keinen Fall kitschig) oder ihrer Familie, von daher kann man das verschmerzen. Wer also Urban Fantasy mag und sich vom Klappentext angesprochen fühlt, sollte auf jeden Fall zugreifen.