Ja, die Illustrationen sind sehr schön. Und, ja, die Story ist herzerwärmend. - Ganz offensichtlich spricht Davies diese Generation Eltern an, die sich zwischen hessianischer Waldundwiesenromantik und neokonservativer Spießigkeit nicht entscheiden können.

Davies illustriert aus seiner (und meiner) Generation heraus: Dramatisch und romantisiert, aber doch immer auch ruhig und zuweilen hintergründig. Das ist in der Tat (wirklich) schön. Ob es jedoch eher dem elterlichen Selbstfindundungsprozess hilft oder dem Kind, für welches man ein Buch wie Nick und das Meer kauft, gefällt, sei mal dahingestellt. Im Vergleich zum Konsumprogramm der sogenannten Unterschicht, also jenen Leuten, die sich dieses Buch nicht leisten können, levelt man das eigene Pädagometer immerhin ordentlich hoch.

Alle gesellschafts- und kulturpolitischen Fragen beiseite lassend, überzeugt Davies allerdings tatsächlich auf jeder Seite. Die Atmosphere ist dicht, die Handlung spannend (illustriert) und die Meta-Ebene hält auch so einiges bereit: Einen gestrandeten Anker findet man nicht alle Tage.

Vielleicht sollte man darüber hinwegsehen, dass Nick's Abenteuer den Geist der Zeit treffen. Vielleicht sollte man an so viel schöne Romantik einmal sachlich herangehen und sie nicht gleich zynisch zerpflücken. Vielleicht ist das richtiger und einfacher. Ganz kindgerecht eben.