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A review by leas_bookworld_
Yellowface by R.F. Kuang
dark
emotional
mysterious
tense
medium-paced
- Plot- or character-driven? A mix
- Strong character development? Yes
- Loveable characters? No
- Diverse cast of characters? Yes
- Flaws of characters a main focus? Yes
4.5
"Yellowface" von R.F. Kuang erzählt die Geschichte von June Hayward und Athena Liu, zwei Autorinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Athena ist ein gefeierter Star der Literaturszene, während June eine erfolglose Autorin bleibt. Als Athena bei einem tragischen Unfall stirbt, handelt June impulsiv und stiehlt Athenas gerade vollendetes Buchprojekt – einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. June überarbeitet das Manuskript und veröffentlicht es unter dem Pseudonym Juniper Song. Diese Entscheidung setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die June zwingt, ihr Geheimnis zu hüten und die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen. Das Buch wirft Fragen über kulturelle Aneignung, Authentizität und die dunklen Seiten der Verlagsbranche auf. 📖
R.F. Kuangs Schreibstil in "Yellowface" ist kraftvoll und scharf. Sie bedient sich einer direkten und fesselnden Sprache, die die Lesenden sofort in die Geschichte hineinzieht. Kuang gelingt es so gut, Spannung aufzubauen und gleichzeitig eine scharfsinnige Satire über die Verlagswelt zu liefern. Ihre Verwendung von Social-Media-Elementen verleiht der Erzählung eine moderne Note und zeigt, wie entscheidend Online-Präsenz in der heutigen Zeit ist. Kuangs Stilmittel, darunter Ironie und scharfe Beobachtungen, machen das Buch zu einer intelligenten und provokanten Lektüre. ✒️
Die Charaktere sind vielschichtig und komplex. June Hayward, die Protagonistin, ist eine faszinierende Anti-Heldin. Ihre Handlungen und Motivationen sind ambivalent, was sie zu einer realistischen und nachvollziehbaren Figur macht. Ihre Eifersucht, Unsicherheit und der Drang nach Anerkennung treiben sie zu extremen Maßnahmen, die sowohl verwerflich als auch nachvollziehbar erscheinen.
Athena Liu, obwohl sie zu Beginn der Geschichte stirbt, bleibt eine zentrale Figur. Durch Junes Erinnerungen und die gestohlenen Manuskripte wird sie als talentiert, aber auch fehlerhaft und schwer fassbar dargestellt. Diese Dualität macht sie zu einer komplexen und interessanten Figur, deren Einfluss die Handlung vorantreibt.
Die Nebencharaktere, darunter Verlagsmitarbeiter:innen und andere Autor:innen, sind ebenfalls gut ausgearbeitet und tragen dazu bei, das Bild einer kompetitiven und oft erbarmungslosen Verlagswelt zu zeichnen.
In diesem Buch ist niemand ein:e Heilige:r, denn gutherzig zu sein garantiert weder finanzielle Sicherheit, beruflichen Erfolg, Ruhm noch Macht. Die Autorin porträtiert geschickt fehlerhafte und komplexe Charaktere, die die Wahrnehmung der Leser:innen herausfordern. 👥
Auf den ersten Blick scheint June die Bösewichtin zu sein, aber im Verlauf der Geschichte wird klar, dass das viel größer ist als June. Kuang kritisiert die Verlagsbranche und die verdrehte Art und Weise, wie Bücher hauptsächlich durch eine Social-Media-Performance vermarktet werden. Die jungen Autor:innen, die an ihrer Eifersucht ersticken, da sie gegeneinander ausgespielt werden. Die Agent:innen und Redakteur:innen, die Autor:innen drängen, „irgendetwas“ zu veröffentlichen, solange sie „sozialen Kapital“ haben, unabhängig davon, ob es gut ist oder nicht. Und natürlich die Art und Weise, wie viele in der Verlagsbranche „Diversität“ als Marketing-Buzzword sehen, um mehr Bücher zu verkaufen, anstatt das wirklich edle Ziel zu verfolgen, die Literatur zu diversifizieren. Wie Brett, Junes Agent, an einem Punkt zugibt: „Aber am Ende des Tages zählt nur der Cashflow.“
Die Handlung ist spannend und vielschichtig. Die Geschichte entwickelt sich rasch und hält die Lesenden in Atem, während June versucht, ihr Geheimnis zu bewahren und sich in der literarischen Welt zu behaupten. Die Spannung entsteht nicht nur durch die Gefahr, dass Junes Täuschung auffliegt, sondern auch durch die moralischen und ethischen Dilemmata, mit denen sie konfrontiert wird. Die Erzählung nutzt geschickt die Dynamiken und Konflikte der modernen Verlagswelt, um tiefere Themen wie kulturelle Aneignung und Authentizität zu untersuchen. Kuang stellt die Frage, wer das Recht hat, bestimmte Geschichten zu erzählen, und beleuchtet die oft problematischen Mechanismen der Vermarktung von Literatur. Yellowface“ zeigt uns allen noch einmal, warum es eben nicht geht, das Werk von der:dem Künstler:in zu trennen. 📚
Fazit: "Yellowface" ist ein herausragender Roman, der durch seine intelligenten Beobachtungen, seinen packenden Plot und seine komplexen Charaktere besticht. R.F. Kuang gelingt es, eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur unterhält, sondern auch wichtige Fragen zu kultureller Aneignung und der Rolle von Schriftstellern in der heutigen Zeit aufwirft. Dieses Buch ist eine scharfsinnige Satire, die die Abgründe der Verlagsbranche und die oft problematischen Dynamiken in der literarischen Welt enthüllt. Gleichzeitig bietet es einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche und die extremen Maßnahmen, zu denen Menschen in ihrem Streben nach Anerkennung fähig sind. ⭐
R.F. Kuangs Schreibstil in "Yellowface" ist kraftvoll und scharf. Sie bedient sich einer direkten und fesselnden Sprache, die die Lesenden sofort in die Geschichte hineinzieht. Kuang gelingt es so gut, Spannung aufzubauen und gleichzeitig eine scharfsinnige Satire über die Verlagswelt zu liefern. Ihre Verwendung von Social-Media-Elementen verleiht der Erzählung eine moderne Note und zeigt, wie entscheidend Online-Präsenz in der heutigen Zeit ist. Kuangs Stilmittel, darunter Ironie und scharfe Beobachtungen, machen das Buch zu einer intelligenten und provokanten Lektüre. ✒️
Die Charaktere sind vielschichtig und komplex. June Hayward, die Protagonistin, ist eine faszinierende Anti-Heldin. Ihre Handlungen und Motivationen sind ambivalent, was sie zu einer realistischen und nachvollziehbaren Figur macht. Ihre Eifersucht, Unsicherheit und der Drang nach Anerkennung treiben sie zu extremen Maßnahmen, die sowohl verwerflich als auch nachvollziehbar erscheinen.
Athena Liu, obwohl sie zu Beginn der Geschichte stirbt, bleibt eine zentrale Figur. Durch Junes Erinnerungen und die gestohlenen Manuskripte wird sie als talentiert, aber auch fehlerhaft und schwer fassbar dargestellt. Diese Dualität macht sie zu einer komplexen und interessanten Figur, deren Einfluss die Handlung vorantreibt.
Die Nebencharaktere, darunter Verlagsmitarbeiter:innen und andere Autor:innen, sind ebenfalls gut ausgearbeitet und tragen dazu bei, das Bild einer kompetitiven und oft erbarmungslosen Verlagswelt zu zeichnen.
In diesem Buch ist niemand ein:e Heilige:r, denn gutherzig zu sein garantiert weder finanzielle Sicherheit, beruflichen Erfolg, Ruhm noch Macht. Die Autorin porträtiert geschickt fehlerhafte und komplexe Charaktere, die die Wahrnehmung der Leser:innen herausfordern. 👥
Auf den ersten Blick scheint June die Bösewichtin zu sein, aber im Verlauf der Geschichte wird klar, dass das viel größer ist als June. Kuang kritisiert die Verlagsbranche und die verdrehte Art und Weise, wie Bücher hauptsächlich durch eine Social-Media-Performance vermarktet werden. Die jungen Autor:innen, die an ihrer Eifersucht ersticken, da sie gegeneinander ausgespielt werden. Die Agent:innen und Redakteur:innen, die Autor:innen drängen, „irgendetwas“ zu veröffentlichen, solange sie „sozialen Kapital“ haben, unabhängig davon, ob es gut ist oder nicht. Und natürlich die Art und Weise, wie viele in der Verlagsbranche „Diversität“ als Marketing-Buzzword sehen, um mehr Bücher zu verkaufen, anstatt das wirklich edle Ziel zu verfolgen, die Literatur zu diversifizieren. Wie Brett, Junes Agent, an einem Punkt zugibt: „Aber am Ende des Tages zählt nur der Cashflow.“
Die Handlung ist spannend und vielschichtig. Die Geschichte entwickelt sich rasch und hält die Lesenden in Atem, während June versucht, ihr Geheimnis zu bewahren und sich in der literarischen Welt zu behaupten. Die Spannung entsteht nicht nur durch die Gefahr, dass Junes Täuschung auffliegt, sondern auch durch die moralischen und ethischen Dilemmata, mit denen sie konfrontiert wird. Die Erzählung nutzt geschickt die Dynamiken und Konflikte der modernen Verlagswelt, um tiefere Themen wie kulturelle Aneignung und Authentizität zu untersuchen. Kuang stellt die Frage, wer das Recht hat, bestimmte Geschichten zu erzählen, und beleuchtet die oft problematischen Mechanismen der Vermarktung von Literatur. Yellowface“ zeigt uns allen noch einmal, warum es eben nicht geht, das Werk von der:dem Künstler:in zu trennen. 📚
Fazit: "Yellowface" ist ein herausragender Roman, der durch seine intelligenten Beobachtungen, seinen packenden Plot und seine komplexen Charaktere besticht. R.F. Kuang gelingt es, eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur unterhält, sondern auch wichtige Fragen zu kultureller Aneignung und der Rolle von Schriftstellern in der heutigen Zeit aufwirft. Dieses Buch ist eine scharfsinnige Satire, die die Abgründe der Verlagsbranche und die oft problematischen Dynamiken in der literarischen Welt enthüllt. Gleichzeitig bietet es einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche und die extremen Maßnahmen, zu denen Menschen in ihrem Streben nach Anerkennung fähig sind. ⭐