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A review by kroppzeugvertilger
Murder on the Orient Express by Agatha Christie
4.0
Mit Krimis hatte ich's nie wirklich. Irgendwie haftete dem Genre, meiner Ansicht nach, stets so ein verschnarchter Sonntags-Tatort-Mief an. Sprich, das Werk ist so belanglos, dass es wirklich jeder anschaut, respektive liest. In relativer Unkenntnis vom Kriminalroman selber ignorierte ich also diesen über weite Strecken, in der Angst im Mainstream-Fahrwasser zwischen Fleming und Mankell zu versinken.
Die eine Agatha scheint es hingegen nun geschafft zu haben, mich tatsächlich für Krimis begeistern zu können. Ob das aber an ihrem leichtmütig-akademischen Erzählstil oder am Alter des Romans und folglich der mit ihm einhergehenden nostalgischen Rührung liegt, das vermag ich nicht zu beurteilen. Murder on the Orient Express liest sich, wie sich ein über die Jahre eingelaufenes Paar Pantoffeln tragen. Dabei ist es völlig Wurscht, ob man das Buch schon einmal gelesen oder irgendwann einmal eine Verfilmung gesehen hat. Christie und vor allem der Orient Express waren in den 90ern irgendwie immer medial präsent, keine Ahnung wieso, oder gar, ob es mir nur so vorkam.
So ist es aber auch vorrangig der konservative Erzählstil, der überzeugt. Keine großen Weltverschwörungen, keine Splatterszene des Grusels wegen, kein Sex (Danke!) und so weiter. Will meinen: Das, was (abseits des Regionalkrimis?) heuer als Verkaufsstandard quasi irgend zwingend enthalten sein muss (Obacht: Vermutung!), gilt hier noch als Ballast und wird im Sinne einer geradlinigen, intelligenten Story schlicht und ergreifend aufs absolut Nötigste heruntergetrimmt. Und somit hat man dann den eigentlichen Zauber des Murder on the Orient Express: Er ist in seiner nahezu übermenschlichen Ausgefeiltheit zwar unrealistisch, aber in jeder Form absolut bescheiden, gesetzt und sachlich. Kein Schnickschnack, nirgends. Und das ist, eigentlich selbstredend, viel, viel schöner als jede Provokation, jede Aufblähung.
Die eine Agatha scheint es hingegen nun geschafft zu haben, mich tatsächlich für Krimis begeistern zu können. Ob das aber an ihrem leichtmütig-akademischen Erzählstil oder am Alter des Romans und folglich der mit ihm einhergehenden nostalgischen Rührung liegt, das vermag ich nicht zu beurteilen. Murder on the Orient Express liest sich, wie sich ein über die Jahre eingelaufenes Paar Pantoffeln tragen. Dabei ist es völlig Wurscht, ob man das Buch schon einmal gelesen oder irgendwann einmal eine Verfilmung gesehen hat. Christie und vor allem der Orient Express waren in den 90ern irgendwie immer medial präsent, keine Ahnung wieso, oder gar, ob es mir nur so vorkam.
So ist es aber auch vorrangig der konservative Erzählstil, der überzeugt. Keine großen Weltverschwörungen, keine Splatterszene des Grusels wegen, kein Sex (Danke!) und so weiter. Will meinen: Das, was (abseits des Regionalkrimis?) heuer als Verkaufsstandard quasi irgend zwingend enthalten sein muss (Obacht: Vermutung!), gilt hier noch als Ballast und wird im Sinne einer geradlinigen, intelligenten Story schlicht und ergreifend aufs absolut Nötigste heruntergetrimmt. Und somit hat man dann den eigentlichen Zauber des Murder on the Orient Express: Er ist in seiner nahezu übermenschlichen Ausgefeiltheit zwar unrealistisch, aber in jeder Form absolut bescheiden, gesetzt und sachlich. Kein Schnickschnack, nirgends. Und das ist, eigentlich selbstredend, viel, viel schöner als jede Provokation, jede Aufblähung.