Take a photo of a barcode or cover
A review by kroppzeugvertilger
The Buried Giant by Kazuo Ishiguro
1.0
Besteht die Möglichkeit, dass sich erschütternd viele Leserinnen und Leser vorrangig an Klappentexten orientieren, wenn sie ein Buch bewerten? Oder habe ich schlicht kein Gefühl für die englische Sprache? Was auch immer, Kazuo Ishiguro’s The Buried Giant war eine herbe, allerdings auch traurige Enttäuschung.
Hatte ich doch durchaus große Hoffnungen in diese Geschichte um ein alterndes Paar gesetzt, welches sich aufmacht, ihren entschwundenen Sohn zu finden. Denn auch auf The Buried Giant bin ich während einer Recherche zu Büchern rund ums Thema „Wandern“ gestoßen. Eine phantastische Erzählung kann hier durchaus ein anregendes Format sein. Doch oh, welch‘ Ödnis ...
Mag die Rahmenhandlung noch ansprechen, trödelt sich die Story von einer hanebüchenen Unwichtigkeit zur nächsten. Selten ist es mir passiert, dass ich bei wirklich jedem Griff zum Buch nach wenigen Zeilen vollkommen erst die Aufmerksamkeit und dann logischerweise das Interesse verlor, um mich wenig später zu fragen, ob es überhaupt ein rechtfertigendes Argument für die Lektüre dieses halbgaren, prätentiösen Wischwaschs gibt. Vermutlich leider nur den, dass ich nichts unbeendet oder besser - unausgelesen - lassen kann. Als dann auch noch klar wird, dass sich Kazuo Ishiguro’s 2015er Roman thematisch und personell an der (sich heutzutage außerhalb eines historischen bzw. literaturwissenschaftlichen Diskurses kaum noch auf eloquente und unterhaltsame Weise zu nähernden) Artus-Sage bedient, war bei mir gänzlich der Ofen aus. (Dass ein gar grausig Lindwurm einen "Nebel des Vergessens" zu weben imstande ist, könnte überdies kackdreist von Boorman's superlativen wie subtilen, einfach exzellenten 1981er Filmepos Excalibur geklaut worden sein. Sagenstoffkundige können hier allerdings weitaus kompetentere Auskunft geben.)
Es geht sodann auch jedweder Ansatz von Tiefe flöten. Das hier beherrschende Metathema Vergangenheitsbewältigung bleibt innerhalb des Geschichtsstückwerks mitsamt aller Logiklöcher komplett auf der Strecke. Und das ist tatsächlich ungemein schade, denn Kazuo Ishiguro ist fraglos ein ehrwürdiger Schriftsteller. The Buried Giant jedoch ist bis auf wenige Passagen misslungen und wird den (vermeintlichen?) Absichten des Autors bei Weitem nicht gerecht. Sehr, sehr schade.
Hatte ich doch durchaus große Hoffnungen in diese Geschichte um ein alterndes Paar gesetzt, welches sich aufmacht, ihren entschwundenen Sohn zu finden. Denn auch auf The Buried Giant bin ich während einer Recherche zu Büchern rund ums Thema „Wandern“ gestoßen. Eine phantastische Erzählung kann hier durchaus ein anregendes Format sein. Doch oh, welch‘ Ödnis ...
Mag die Rahmenhandlung noch ansprechen, trödelt sich die Story von einer hanebüchenen Unwichtigkeit zur nächsten. Selten ist es mir passiert, dass ich bei wirklich jedem Griff zum Buch nach wenigen Zeilen vollkommen erst die Aufmerksamkeit und dann logischerweise das Interesse verlor, um mich wenig später zu fragen, ob es überhaupt ein rechtfertigendes Argument für die Lektüre dieses halbgaren, prätentiösen Wischwaschs gibt. Vermutlich leider nur den, dass ich nichts unbeendet oder besser - unausgelesen - lassen kann. Als dann auch noch klar wird, dass sich Kazuo Ishiguro’s 2015er Roman thematisch und personell an der (sich heutzutage außerhalb eines historischen bzw. literaturwissenschaftlichen Diskurses kaum noch auf eloquente und unterhaltsame Weise zu nähernden) Artus-Sage bedient, war bei mir gänzlich der Ofen aus. (Dass ein gar grausig Lindwurm einen "Nebel des Vergessens" zu weben imstande ist, könnte überdies kackdreist von Boorman's superlativen wie subtilen, einfach exzellenten 1981er Filmepos Excalibur geklaut worden sein. Sagenstoffkundige können hier allerdings weitaus kompetentere Auskunft geben.)
Es geht sodann auch jedweder Ansatz von Tiefe flöten. Das hier beherrschende Metathema Vergangenheitsbewältigung bleibt innerhalb des Geschichtsstückwerks mitsamt aller Logiklöcher komplett auf der Strecke. Und das ist tatsächlich ungemein schade, denn Kazuo Ishiguro ist fraglos ein ehrwürdiger Schriftsteller. The Buried Giant jedoch ist bis auf wenige Passagen misslungen und wird den (vermeintlichen?) Absichten des Autors bei Weitem nicht gerecht. Sehr, sehr schade.