A review by loxeletters
Berlins letztes Luftschiff by Martin Mehner, Christopher Cartwright

adventurous mysterious tense fast-paced
  • Loveable characters? No

2.0

Es ist jetzt schon einige Wochen her, dass ich dieses Buch beendet habe, da ich das Schreiben dieser Rezension immer wieder verschoben habe. Ich war mir einfach nicht ganz sicher, was ich zu diesem Buch zu sagen habe.

Die Geschichte folgt Sam Reilly, einem reichen jungen Mann, Taucher und Ex-Navy Seal, der eine Spezialeinheit in der Firma seines Vaters leitet. Als ein alter bekannter Ihn um Hilfe bei der Identifizierung eines mysterösen Goldbarren fragt, gerät Sam plötzlich in die Schusslinie einer Bandbreite reicher Männer, die alle auf der Suche nach einem sind: dem verschollenen Luftschiff Magdalena, und den Geheimnissen die sie birgt.

Nachdem er und sein Freund Tom nur knapp verschiedenen Anschlägen auf Ihre Leben entgehen, machen sie sich auf nach Italien, um sich der Suche anzuschließen. Nebenbei gibt es dann noch eine Romanze mit einer jungen Frau, die Sam zufällig kennengelernt hat, und deren Vater auch in die Suche verwickelt ist.

Zu allererst: Ich habe dieses Buch in der Hörbuchausgabe kostenlos im Gegenzug für eine ehrliche Rezension erhalten. Der Sprecher war nicht schlecht, wobei ich die tief verstellte Stimme etwas albern fand. Ansonsten war er aber okay. Nur ist irgendwann gegen Ende des Buchs scheinbar ein Husten des Sprechers nicht herausgeschnitten worden. Sowas ist mir ehrlich gesagt noch nie untergekommen. Das lässt mich fragen, ob sich jemand die Aufnahme überhaupt angehört hat.

Was das eigentlich Buch angeht: die Prosa ist so lala, aber ich will gerne glauben, dass das mehr mit der Übersetzung als mit dem Autor zu tun hat. Teilweise allerdings sind bestimmte Dinge so komisch beschrieben, dass man es nicht mehr auf die Übersetzung schieben kann. Ein Tic des Autors ist zum Beispiel, dass er häufig die Hände der handelnden Person komplett losgelöst beschreibt, also so in die Richtung "Seine rechte Hand fühlte X" oder "Seine linke Hand tat Y." Das hat mich total irritiert. Dazu kommt, dass der Autor sehr viele technische Details beschreibt, die einfach nicht nötig sind und eher langweilen. Bei dem Luftschiff war das noch interessant, aber gerade wenn es dann um normale Boote oder Hubschrauber geht, interessieren mich die Einzelheiten der Steuerung einfach nicht. Das ist aber alles noch in dem Bereich, wo ich es gut ignorieren konnte.

Keiner der Charaktere hat mich wirklich umgehauen, aber es war auch nichts grottenschlechtes dabei. Allerdings war ich etwas überfordert dabei, die ganzen anderen "Schatzsucher" auseinanderzuhalten, da Ihnen häufig keine Namen gegeben wurden. Das mag aber auch daran liegen, dass das Buch oft nur nebenbei gehört habe. Die Romanze zwischen Sam und dem Mädel hat mich nicht sehr mitgerissen, was aber auch an der Stimme des Erzählers für sie liegen kann. So oder so kam mir das alles ein bisschen zu schnell vor.

Die historischen Aspekte (gerade der Prolog) sowie die Szenen mit dem Scheich(?) fand ich kreativ und daher spannend. Das Mysterium, wo die Magdalena nun hin war, war auch gut gemacht. Der Plot war relativ schnell und gelangweilt habe ich mich kaum. Trotzdem haben mich die stilistischen Macken (s.o.), die "Insta-Love" sowie die Verherrlichung des amerikanischen Militärs eher irritiert. Insgesamt ist es kein Buch, was ich nochmal lesen würde. Aber für jemanden, der auf Action und Abenteuer steht, ist es sicherlich zu empfehlen.

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