A review by unsinnlos
Tu es. Tu es nicht. by S.J. Watson

1.0

Die Hälfte des Buches ist ein Auszug aus dem Leben einer Frau Ende dreißig, die nach dem Tod ihrer Schwester in eine Midlifecrisis rutscht und liest sich unglaublich zäh. Spannend wird es erst nach ca. 250-300 Seiten, jedoch wirkt alles so unendlich dämlich und an den Haaren herbeigezogen, dass man sich fast die erste Hälfte zurückwünscht.

Kein einziger Charakter in diesem Buch ist in irgendeiner Form sympathisch, zudem wirken alle irgendwie formlos und platt. Die Protagonistin des Buches hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. Nicht, weil sie unendlich viele dämliche Entscheidungen hintereinander trifft, sondern eher, weil ich nicht glauben kann, dass man so unreflektiert durchs Leben gehen kann, schon gar nicht in ihrem beschriebenen Alter. Zusätzlich verhält sie sich wie ein dickköpfiger, verlorener Teenager mit mangelndem bzw. nicht vorhandenem Selbstbewusstsein.

Einige Passagen machen deutlich, dass dieses Buch von einem Mann geschrieben wurde. (Ich meine wer, WER? Wird in irgendeiner Form erregt, wenn er gerade herausfindet, dass er gestalkt wird und evtl. das eigene Kind in Gefahr ist und überlegt sich dann, ob ein Quckie auf der Kinotoilette nicht ne tolle Idee gewesen wäre??)

Vieles ergibt zudem auch einfach absolut keinen Sinn, es wird unnötig viel erzählt, was für die Geschichte absolut nicht notwendig gewesen wäre, dafür werden andere, wichtige Dinge teilweise in einem Satz abgehandelt und dann kaum noch beachtet.

Von dem Ende des Buches will ich gar nicht erst anfangen. Absolute Katastrophe. Die letzten zwei Kapitel hätte es nicht gebraucht.

„Ich darf nicht schlafen“ fand ich toll. Dieses Buch war leider ein absoluter Griff ins Klo. Zum Glück habe ich nur Abende Tage damit zugebracht, denn das ist für mich das einzig positive: Es zu lesen ging schnell.