A review by kroppzeugvertilger
Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest by Eva-Maria Zurhorst

2.0

Keine Frage, schon allein wegen des grausigen Titels hätte ich dieses Buch nicht mal im Traume angerührt ... Allerdings wurde es mir im letzten Jahr, während eines äußerst folgenschweren Tiefs, von einer mir äußerst wichtigen Person mit den besten Absichten empfohlen. Und Hilfe welcher Art auch immer hatte ich damals auch bitter nötig, oha.

Nichtsdestotrotz ist Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest nur schwerlich - wiederum - weiterzuempfehlen. Lässt sich dieser Multiseller-Ratgeber im ersten Viertel noch recht vielversprechend an, verliert sich Zurhorst gegen Mitte des Buches zunehmend in komplett belanglosen Ausschweifungen über die Ehe zu ihrem Wolfram oder gänzlich gehaltfreiem Gefasel über Heilung und Kinder und, ach, keine Ahnung schon wieder vergessen. Und spätestens, wenn sie anfängt, jedem herzlichst eine Rückkehr zu Gott nahezulegen, konnte ich die noch ausstehenden 200 Seiten erst recht nicht mehr ernstnehmen. Um niemandem vor den Kopf zu stoßen, wird natürlich erwähnt, dass es keineswegs der christliche Kirchengott zu sein hat; das scheinen diese Coaches gerne häufiger zu machen. Es ist dennoch ein fehlleitender Schwachsinnsmove, da mit irgendeinem Gott immer zuerst derjenige Gott in Verbindung gebracht wird, welcher einem kulturell am nächsten steht, demnach hat LDSUEIEWDH (lol) durchaus schon missionarisches Potential. Die staatlichen Sektenführer wird's freuen. Tendenziell abstoßend.

Wie gehabt, es gibt gewiss die eine oder andere Botschaft über Selbsterkenntnis, Selbstakzeptanz oder Verständnis und Toleranz gegenüber dem/der Partner/in, die durchaus Sinn macht, ja sogar erstrebenswert ist. Im Großen uns Ganzen hat dieser Käse jedoch weder Tiefe oder irgendeinen Praxisbezug, noch ist er irgend zeitgemäß. Kann weg.